Geburtstag Georges Simenon
Simenon begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits mit knapp sechzehn Jahren als Journalist in seiner Heimatstadt Lüttich. In den 1920er Jahren entwickelte er sich in Paris zu einem äußerst produktiven Autor von Trivialliteratur. Die Romane um die Figur Maigret waren in den 1930er Jahren die ersten Werke, die Simenon unter seinem eigenen Namen veröffentlichte, und führten zu seinem schriftstellerischen Durchbruch. Von da an schuf Simenon ein umfangreiches Werk aus Kriminalromanen und psychologischen Romanen, das ihn zu einem der meistübersetzten und meistgelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts machte. Trotz seines großen kommerziellen Erfolgs und zahlreicher begeisterter Einzelstimmen war die Literaturkritik unschlüssig in seiner Einordnung. Auch mit den höheren literarischen Ambitionen seiner „Non- Maigret“-Romane überwand er nicht den Ruf eines Krimiautors und Vielschreibers.
Simenons Schreibstil zeichnet sich trotz des geringen Wortschatzes und des Verzichts auf jegliche literarische Finesse durch hohe Anschaulichkeit und dichte Atmosphäre aus. Sein Werk handelt nach eigener Aussage vom „nackten Menschen“, dem Menschen, der hinter allen Masken zum Vorschein kommt. Dabei floss Simenons eigene Lebensgeschichte sowohl in die fiktionalen Werke als auch in mehrere Autobiografien ein. Sein Privatleben war unstet, die beiden Ehen wurden von zahlreichen Affären begleitet. Häufig auf Reisen, hatte er im Lauf seines Lebens 33 wechselnde Wohnsitze in Belgien, Frankreich, Kanada, den USA und der Schweiz.
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